Pater Klaus Mertes: „Peter Thiel ist von der Apokalypse fasziniert“

Shownotes

Weihnachten ist in christlicher Vorstellung das Fest der Menschwerdung Gottes. Doch ist dieses Ziel noch erstrebenswert, wo doch der Mensch selbst mittels digitaler Tools und transhumanistischer Ideologien gerade im Begriff ist, eine bessere Version seiner selbst zu erschaffen? Der Jesuit und Theologe Klaus Mertes im Gespräch mit Ralf Hanselle über Gott, Tech-Milliardäre und Donald Trump.

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Probieren Sie es einfach aus und lesen Sie die Titelgeschichte der Dezember-Ausgabe "Chroniken des Niedergangs" von Ben Krischke, Ferdinand Knauss und Carsten Korfmacher.

Inhalt Podcast: 17:56 "Im 19. Jahrhundert kniete die Religionskritik vor den Menschen nieder und fing an, ihn zu verehren. Dann wurden es dann ganz bestimmte Menschen vor den man niederkniete und sie verehrte und sie dann eben einbalsamierte, als sie starben und in Mausoleen steckte und so. Und jetzt wird es dann irgendwann die Maschine, weil man merkt, der Mensch selbst ist nicht etwas, wovor wir niederknien können. Denn wir sehen ja das Unheil, das er erschaffen hat, in 50 Jahren ertrinkt unser Planet und die apokalyptischen Visionen sind ja überall zu sehen und sie sind ja menschengemacht. Also scheint der Mensch nicht etwas zu sein, vor dem es sich lohnt, sich nieder zu knien. Also knien wir uns vor etwas nieder, was besser ist als der Mensch. Und das ist die Maschine, die wir erschaffen." (Pater Klaus Mertes)

34:08 "Donald Trump ist für mich der Inbegriff eines an sich selbst glaubenden, anmaßenden, ja, wie soll ich sagen, Egomanen, der durchaus sich geschmeichelt fühlt, wenn das Ganze von außen auch nochmal theologisch überhöht wird und dann auch bereit ist, es irgendwie fühlend mit zu glauben. Beispiel, jetzt kürzlich das Kompliment, dass er da irgendwie bekommen hat, dass dank Donald Trump die Hurricanes jetzt die Florida-Küste in diesem Jahr nicht erreicht haben. Ja, und ich glaube, der ist so sehr in sich verliebt, dass er es dann am Ende auch glaubt. Aber es hat keine intellektuelle Basis bei ihm." (Pater Klaus Mertes)

37:45 "An Weihnachten gibt mir Hoffnung dieses, was wir am Anfang hatten, Fleischwerden. Und das ist eine Metapher, damit ist ja nicht meine Wade gemeint, sondern eben Schwachwerden, also. Und Ja sagen zum eigenen Schwachsein. Ja sagen zur eigenen Körperlichkeit, die eben beides ist, stark sein und schwach sein. Ja sagen, zur Angewiesenheit auf Kommunikation mit anderen auf der körperlichen Ebene. Eben nicht alles auf digitale Kommunikation umstellen, sondern auf das Körperliche weiterhin angewiesen sein, ja, das Körperlich sogar bejahen ganz und gar, obwohl es eben auch schwach ist, krank ist und sterben wird, ja sagen zur eigenen Sterblichkeit, von Anfang an ins Leben hineintreten mit dem Wissen, dass ich sterben werde." (Pater Klaus Mertes)

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