Nicole Grünewald im Interview mit Carsten Korfmacher – „Die Politik wird zum Risiko für unsere Wirtschaft“

Shownotes

Die Bundesrepublik befindet sich in der längsten Rezession ihrer Geschichte. Die Präsidentin der IHK Köln, Nicole Grünewald, spricht im Cicero Podcast Wirtschaft mit Carsten Korfmacher über die entscheidenden Fragen: Wie kommen wir aus der Misere wieder heraus? Und macht die neue Merz-Koalition beim Thema Wirtschaft einen guten Job?

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Inhalt Podcast:

05:32 "Wir haben einen massiven Vertrauensverlust in die Politik. Also wir fragen ja immer die Risiken ab. Wir machen ja sehr viele Umfragen mit unseren Unternehmen, damit wir immer wissen, wo stehen wir gerade. Erstmal sagen die, das Thema Politik ist für uns ein echter Risikofaktor und über die Hälfte unserer Unternehmen haben kein Vertrauen mehr in die Politik. Und das gab es vorher noch nie und das ist auch ein absolutes Alarmsignal." (Nicole Grünewald)

7:39 "Dann kam ja die Wahl und mit einer Wahl verbindet ja jeder immer so eine Hoffnung auf Wechsel und dass jetzt die neue Regierung das auch alles versteht und alles besser macht. (…) Da haben wir gedacht, naja gut, dann wird es ja auf jeden Fall besser, weil die beiden, wenn die beiden großen Volksparteien das jetzt so verstanden haben, dann kann es ja eigentlich nicht mehr schlechter werden. Und das, was seither passiert ist, ist tatsächlich sehr ernüchternd." (Nicole Grünewald)

15:58 "Also wir haben eine starke Wirtschaft. Wir haben ja ein so tolles Land, wir haben eine immer noch sehr, wirklich sehr resiliente Demokratie. Aber man kann das doch jetzt nicht alles so gegen die Wand fahren, das geht doch nicht." (Nicole Grünewald)

28:52 "Und wir sind eine starke Industrienation, wir sind es noch. Und es gibt überhaupt gar keinen Grund, das sein zu lassen. Zumal wir ja auch sehr innovativ sind. (…) Es gibt viele Möglichkeiten, Klimaneutralität herzustellen (…) Aber jetzt zu sagen, wir steigen aus der Industrie aus, um eben hier dann ein Land der Dienstleister zu werden, davor können wir nur warnen, denn das wird mit einem erheblichen Wohlstandsverlust einhergehen." (Nicole Grünewald)

34:12 "Der Staat ist nicht der bessere Unternehmer." (Nicole Grünewald)

39:46 "Also ich glaube, wir brauchen tatsächlich einen Paradigmenwechsel, dass wir sagen, wir können uns nicht hundertprozentig absichern. Es geht einfach nicht, sondern wir haben immer ein bestimmtes Risiko." (Nicole Grünewald)

44:105 "Ich glaube, dass es tatsächlich so ist, dass wir einen gegenseitigen Vertrauensverlust haben. Also wir haben nicht nur, dass die Wirtschaft der Politik nicht mehr traut, das haben wir ja erhoben, das können wir sogar belegen, sondern ich glaube auch, dass Politik der Wirtschaft nicht mehr traut. Warum müsste sie sonst diese ganzen Überregulatorien treffen? Also warum glaubt man nicht einfach als Politiker oder als Politikerin, dass, wenn ein Unternehmen was macht, dass das schon so machen wird, dass am nächsten Tag auch noch in den Spiegel gucken kann. (…) Dass man natürlich manchmal Entscheidungen treffen muss, die nicht so angenehm sind, das gehört zum Unternehmertum dazu, das gehört zur Politik auch dazu. Aber ich glaube, das Hauptproblem, was wir im Moment haben, ist, dass man sich gegenseitig nicht mehr traut." (Nicole Grünewald)

46:30 "Es gibt Parteien, die haben immer noch ein Unternehmerbild, dass wir hier sitzen mit einer Zigarre, dass wir unsere Mitarbeiter schlecht behandeln und dass wir uns das ganze Geld selber in die Tasche stecken. (…) Also es gibt so viele Beispiele, wo genau das Gegenteil der Fall ist. Und Ich würde mir so wünschen, dass das auch mal bei der Politik ankommt und dass man sagt, ja, wir haben eine starke Wirtschaft und wir müssen die Rahmenbedingungen so setzen, dass die hier bleibt, weil alles, was hier in Deutschland produziert wird, das wird wirklich fair produziert, das wird vernünftig produziert. Da kann man stolz drauf sein. Dieses 'Made in Germany', da müssen wir schauen, dass wir das behalten." (Nicole Grünewald)

Kommentare (1)

Torsten Grünwald

Ich erkenne im Text keine Innovation außer "überlassen wir es doch den Märkten".

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