Philipp Peyman Engel im Interview mit Clemens Traub – „Immer mehr Juden in Deutschland planen, auszuwandern“
Shownotes
Philipp Peymann Engel, Chefredakteur der Jüdischen Allgemeinen, spricht mit Clemens Traub über den linken und muslimischen Antisemitismus, eine unangenehme Begegnung mit Ex-Kanzler Olaf Scholz und die Auswanderungspläne vieler deutscher Juden.
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Philipp Peyman Engel: Deutsche Lebenslügen. Der Antisemitismus, wieder und immer noch, dtv 2024 https://www.dtv.de/autor/philipp-peyman-engel-20957
Inhalt Podcast:
7:59 "Das sind in den allerwenigsten Fällen pro-palästinensische Demonstrationen. Das sind israelfeindliche Demonstrationen, antisemitische Demonstrationen, terrorverherrlichende Demonstrationen. (…) Und das ist, das muss man so klar sagen, finde ich auch als Journalist, ein flächendeckendes Journalistenversagen in Deutschland, dass diese Demonstrationen immer wieder bezeichnet werden als pro-palästinensisch." (Philipp Peyman Engel)
17:02 "Aber tatsächlich ist es ja schon fast Common Sense geworden, bei links orientierten jungen Menschen zu sagen, 'from the river to the sea, Palestine will be free', sprich Israel als jüdischer Staat muss ausgelöscht werden. Und ja, dessen müssen wir uns ganz klar werden und bewusst werden, dass diejenigen, die das rufen, nichts anderes im Sinn haben, als den Staat Israel abzuschaffen. Denn nichts anderes heißt, 'from the river to the sea, Palestine will be free'." (Philipp Peyman Engel)
20:45 "In den Sonntagsreden sind die Bundespolitiker da sehr, sehr stark, immer zu sagen, ja, wir sind gegen Antisemitismus und nie wieder und kein Platz für Judenhass. Und wenn wir uns dann, ja, das Handeln in dem Fall von Bundeskanzler Scholz anschauen oder von Staatskulturministerin, Kulturstaatsministerin Roth anschauen, ist da verdammt viel Platz für Antisemitismus." (Philipp Peyman Engel)
28:08 "Ich sehe das bei Parteien wie den Grünen und bei der SPD noch sehr, sehr stark ausgeprägt, dass da der muslimische Antisemitismus nicht gesehen wird, übrigens auch analog zu vielen linksliberalen Journalisten, die dieses Thema auch nicht sehen und manchmal auch nicht sehen wollen." (Philipp Peyman Engel)
33:02 "Es ist natürlich ein Fakt, dass es bei dem Lagebild des Zentralrats der Juden, da werden immer. mehrere hundert jüdische Gemeindemitglieder befragt, welcher Antisemitismus in ihrem Leben am meisten präsent ist. Da ist die Antwort unisono, dass die Anfeindung im Alltag, verbaler und körperlicher Natur am meisten aus der muslimischen Community, aus der arabisch-stämmigen Community kommt." (Philipp Peyman Engel)
35:30 "Also da ist eine große Fassungslosigkeit da, eine große Ungläubigkeit und tatsächlich das ist keine alles andere als eine gute Nachricht. Ich habe noch nie so häufig zumindest bei jungen jüdischen Familien in Berlin gehört, eigentlich können wir doch hier gar nicht mehr leben. Wie sollen wir denn hier leben mit so vielen Antisemiten, ja, unter unseren Nachbarn? Ja, und das ist ein Befund, der mich traurig macht." (Philipp Peyman Engel)
36:15 "Das Gefühl und auch der Gedanke, wo kommen wir denn hin, wenn wir als jüdische Deutsche, als deutsche Juden, ich bin ja genauso deutsch wie jeder andere Deutsche auch in diesem Land. Die jüdischen jungen Familien in Berlin sind eben auch genauso deutsch wie jeder andere Deutsche in diesem Land auch. Wo kommen wir denn hin, wenn wir uns von diesem antisemitischen Mob unterkriegen lassen?" (Philipp Peyman Engel)
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