Claudia Raffelhüschen im Interview mit A. Marguier – „Geballte Inkompetenz, Ineffizienz und viel Gelaber“
Shownotes
Eigentlich hatte sie eher aus Verlegenheit kandidiert – und fand sich dann unverhofft im Bundestag wieder: Claudia Raffelhüschen, die Frau des bekannten Ökonomen Bernd Raffelhüschen, ließ sich vor knapp vier Jahren für die FDP aufstellen, hatte aber nicht damit gerechnet, dass es für einen Einzug ins deutsche Parlament reichen würde. Es kam anders, und was die heute 56-jährige Mutter von drei Kindern als Abgeordnete in Berlin erlebte, darüber muss sie teilweise jetzt noch staunen. Ihre Erfahrungen im Ampel-Bündnis waren jedenfalls weitgehend ernüchternd – und hätten ihr Vertrauen in die demokratischen Prozesse geschwächt, wie sie sagt. Was sie im Bundestag und als Mitglied im wichtigen Haushaltsausschuss erlebte, wie es unter den Kollegen zugeht, und welche Umgangsformen Bundeskanzler Olaf Scholz an den Tag legt, darüber spricht Claudia Raffelhüschen im Podcast mit Cicero-Chefredakteur Alexander Marguier. Nicht zuletzt geht es auch um die Fehler ihrer eigenen Partei innerhalb der selbsternannten und vorzeitig gescheiterten „Fortschritts-Koalition“.
Inhalt Podcast:
04:20 "Ich hatte vorher schon nicht viel Vertrauen, aber ja, was heißt, man hat ja immer so das Gefühl, ja, die werden schon irgendwie wissen, was sie tun. Und ja, dann kommst du da an und erlebst das Geschehen in Berlin und die Arbeitsabläufe und und und. Und es ist alles noch schlimmer als befürchtet." (Claudia Raffelhüschen)
06:33 "Was macht einen guten Haushälter aus oder eine gute Haushälterin? Das ist einfach, dass man das Selbstbewusstsein hat, dumme Fragen zu stellen." (Claudia Raffelhüschen)
08:30 - "Also Klartext war da auch nicht viel, aber meistens wusste Habeck es nicht und dann wird es halt schriftlich nachgereicht. (Claudia Raffelhüschen)
- Hatten Sie den Eindruck, er war inkompetent, hat sich dafür nicht interessiert? (Alexander Marguier)
- Ich sag mal 'stets bemüht'." (Claudia Raffelhüschen)
11:19 "Ich glaube, wäre das im Vorfeld nicht passiert, hätte man in dieser Koalition schon viel früher die Notbremse gezogen. Es ging einfach so nicht. Also, da sind Welten aufeinandergeprallt. Also, für mich war es ein Horror, diese drei Jahre. Man musste sich ständig immer irgendwie als Liberaler verraten fühlen. Das war keine liberale Politik, die wir da teilweise mittragen mussten." (Claudia Raffelhüschen)
25:31 "Ich hab Merz wirklich vorher noch in Schutz genommen, hab ihm auch persönlich alles Gute gewünscht, hab das begrüßt, dass er jetzt Kanzler wird, weil ich ihn auch persönlich kennengelernt hab und das hätte ich nie für möglich gehalten. Und ich hätte vorher unterschrieben, dass ich eine sehr gute Menschenkenntnis habe, aber das lässt sich wirklich nur begründen mit der Tatsache, dass er Kanzler werden will, komme was wolle (…) Aber dass so was passiert, dass er sich alles kauft, die Länder, jetzt auch noch die Freien Wähler und also das hätte ich nicht für möglich gehalten." (Claudia Raffelhüschen)
Neuer Kommentar