Christian Lindner im Interview mit Alexander Marguier: „Diese Ära ist vorbei!“

Shownotes

Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner spricht mit Cicero-Chefredakteur Alexander Marguier über die Hintergründe des Koalitionsbruchs, über das schwierige Verhältnis der Deutschen zur Freiheit, über Javier Mileis „Kettensäge“ – und darüber, wie die Bundesrepublik ihren wirtschaftlichen Niedergang stoppen kann.

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Inhalt Podcast: 10:50 "Seit 20 Jahren haben wir das, was Sie beschreiben: Regierungen, wo zwei Parteien sich gegenseitig limitieren, weil sie in unterschiedliche Richtungen denken, weshalb nur der Status quo ein bisschen nach links und rechts verwaltet wird. Seit 20 Jahren. Das wurde lange übertüncht, weil wir viel Geld hatten und niedrige Zinsen. Man konnte also die Probleme mit Geld zudecken. Diese Ära ist vorbei." (Christian Lindner)

11:54 "Wir müssen den gemäßigten Wählern von AfD und BSW, aber insbesondere der AfD, ein Angebot machen. Wenn ihr Wirtschaftswende wollt, wenn ihr geordnete Migrationspolitik wollt, wenn ihr einen Staat haben wollt, der sich mehr um Fragen der Sicherheit als des Bürokratismus kümmert und seine wesentlichen Aufgaben von Bildung bis Infrastruktur erledigt, statt irgendwelche grünen NGOs zu pampern und wenn ihr wollt, Freiheit und Eigenverantwortung statt Bevormundung, dann gibt es nur eine Chance: Schwarz Gelb wählen. Wenn ihr AfD wählt, dann stärkt ihr mittelbar SPD und Grüne, weil die sitzen dann wieder in der Regierung und dann kommt nicht das, was ihr wollt." (Christian Lindner)

22:51 "Auch die Parteien, die in Deutschland prägen, arbeiten sehr stark kollektivistisch. Die SPD mit dem demokratischen Sozialismus, das heißt, da geht es um Klassengegensätze. Die Grünen mit dem Ökologismus bzw. auch einer kommunistischen Vergangenheit. Das sind auch Kollektivsubjekte. Die Union mit der Orientierung auf Staat, Gemeinde, Familie, Teile der christlichen Soziallehre. Das sind auch nicht nur liberal individualistische Traditionen, sondern auch Formen von Kollektivdenken. Ja, und da gibt es eine einzige Partei, die vom Einzelnen, von der und dem Einzelnen her denkt und nicht von einer wie auch immer gearteten Kollektiven. Und das sind wir. Deshalb ist die FDP eine Boutique und kein Massenartikler." (Christian Lindner)

37:42 "Sie waren fast drei Jahre lang Bundesfinanzminister und naturgemäß in dieser Zeit viel im Ausland zu haben. Sie waren auf Konferenzen, Sie haben ausländische Kollegen getroffen. Was war Ihr Eindruck? Wie ist der Blick von außen auf die Bundesrepublik?" (Alexander Marguier) "Wir werden belächelt." (Christian Lindner) "Weswegen?" (AM) "Weil wir uns vorsätzlich, selbst wirtschaftlich schwächen. Weil wir teilweise völlig gesinnungsethisch überladene Politik machen seit vielen Jahren, die wir aber eben nicht mehr uns leisten können und trotzdem noch nicht geschafft haben, umzusteuern." (CL)

42:07 "Deutschland braucht eine Prise Milei. Natürlich übertragen auf unsere Verhältnisse." (Christian Lindner)

42:37 "Deutschland hat nicht den Bedarf nach einer Kettensäge. Aber so wie die anderen Parteien über die Nagelfeile sprechen, was sie verändern wollen, das reicht auch nicht. Also konkret ist mein Vorschlag Wir brauchen eine veritable Heckenschere, mit der wir bestimmte Bereiche des Staates richtig zu runterschneiden, damit wir die Kraft haben, an anderer Stelle wieder effektiv zu werden." (Christian Lindner)

44:37 "Die USA werden hart ihre Interessen vertreten und deshalb müssen wir das auch tun. Die USA werden sich nicht beeindrucken lassen von einer deutschen Außenministerin, die moralisch appelliert." (Christian Lindner)

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