K.-T. zu Guttenberg im Interview mit Daniel Gräber – „Wir boxen sehr unter der Gewichtsklasse, die wir haben könnten“

Shownotes

Der ehemalige Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg ist zu Gast im Cicero Podcast Politik. Mit Wirtschafts-Ressorleiter Daniel Gräber spricht Guttenberg über sein gerade erschienenes Buch "3 Sekunden", über die Gemeinsamkeiten mit Robert Habeck, was uns mit den USA vereint und ob er sich es vorstellen kann, jemals wieder in die Politik zurück zu kehren.

Karl-Theodor zu Guttenberg: 3 Sekunden. Notizen aus der Gegenwart, Herder Verlag 2024 https://www.herder.de/geschichte-politik/shop/p4/83018-3-sekunden-gebundene-ausgabe/

Inhalt Podcast: 2:43 "Und ich bin schon sehr dankbar, auch die Härten dieser Lehre erfahren zu haben, weil sie mir vieles im Leben danach erleichtert haben." (K.-T. zu Guttenberg)

5:28 "Was ich an Robert Habeck sehr schätze, ist der Umstand, dass er jetzt auch nicht nur zu platten Sprechblasen neigt, auch wenn ihm das gelegentlich vorgeworfen wird, sondern jemand, der sich auch mal die Zeit nimmt, etwas zu überlegen und den Menschen auch mal sagt 'Davon verstehe ich nichts'. Jetzt darf daraus natürlich auch nicht eine dauerhafte Masche werden." (K.-T. zu Guttenberg)

6:42 "Es ist einfach so. Ein Olaf Scholz wird nie ein Charismatiker werden." (K.-T. zu Guttenberg)

7:37 "Also ich bin angesichts der der Alternativen, wobei eine dieser Alternativen ja sogar den Begriff Alternative im Parteinamen trägt, wird man nicht mit Bausch und Bogen diese Option verdammen können. Ob man es will, ist eine andere Frage. Aber am Ende wird man, Wenn sich die Ränder weiter stärken, wird man in der Mitte die Kompromisse finden müssen." (K.-T. zu Guttenberg)

9:33 "Es gibt eine Parallele, wo uns die USA jetzt nicht nur im Positiven einen kleinen Schritt voraus ist, wo wir aber mit Siebenmeilenstiefeln hinterher hechten und hecheln. Das ist die zunehmende Polarisierung der Gesellschaft. Das ist eine unerbittliche Tonalität, die Einzug gehalten hat und die sich in erbitterten, erbitterten politischen Kämpfen jetzt auch widerspiegelt. Und das ist etwas, was eine gewisse Parallele gerade darstellt und was vielleicht ein Abbild der Demokratien unserer Zeit heute ist." (K.-T. zu Guttenberg)

14:22 "Ich glaube, wir boxen sehr unter der Gewichtsklasse, die wir haben könnten." (K.-T. zu Guttenberg)

15:15 "Seit sicher zwei Jahrzehnten fallen wir aus als die Impulsgeber Europas und haben das immer so gewiss verschüchtert mit unserer Vergangenheit begründet. Gleichzeitig sind aber viele europäische Partner, Mitgliedstaaten und die Regierungen so aufgestellt mittlerweile, dass sie sagen 'Wir erwarten uns eine gewisse Führungskraft Führungsimpulse, die von Deutschland ausgehen' und das leisten wir nicht." (K.-T. zu Guttenberg)

23:09 "Ich kann mir unter wirklich keinen Umständen eine Rückkehr in die Politik vorstellen. Die Zeiten sind vorbei." (K.-T. zu Guttenberg)

19:30 "Also sage ich jetzt mal als Wähler: eine Inflation von Großbegabungen im politischen Geschäft haben wir nicht." (K.-T. zu Guttenberg)

Kommentare (1)

Dr David Reinhardt

Dass mit den 3 Sekunden war gar kein "Neuroscientist", sondern ein echter deutscher Neurowissenschaftler namens Prof. Ernst Pöppel (LMU München, inzwischen emeritiert). Der hat dieses 2,5–3-Sekunden-Fenster der Aufmerksamkeit entdeckt und erforscht.

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